Gletschertour im Jostedal

Kanufahrt auf dem Gletschersee

Für den Mittwoch haben wir eine besondere Tour geplant und einige Tage im Voraus gebucht. Bereits um 6 Uhr morgens heißt es aufstehen, um die frühe Fähre zwischen Laerdal und Sogndal pünktlich zu erreichen. Dann geht es weiter über Gaupne bis ins Jostedal, wo wir bereits um 9 Uhr - eine Stunde vor dem vereinbarten Treffpunkt - das Gletscherzentrum «Breheimsenteret» erreichen. Wir nutzen die Zeit noch für eine kurze Fahrt zur nahegelegenen Gletscherzunge.

Um 10 Uhr starten wir am Gletscherzentrum in einer sehr kleinen Gruppe von nur 3 Leuten und Führer. Unser Gletscherexperte «Andy» kommt aus Neuseeland und spricht daher Englisch, was uns entgegen kommt. Wir fahren mit seinem Jeep noch etwa 30 Minuten hoch in die Berge, bis wir einen abgelegenen Stausee erreichen. Hier heißt es Ausrüstung wechseln und ab in die bereit liegenden Kanus. Nach kurzer Einweisung gleiten wir im unwirklichen Licht der im Gletschersee spiegelnden Felsen auf dem Wasser dahin. Etwa nach 1,5 Stunden paddeln erreichen wir dann die Gletscherzunge, die sich hier direkt am Stausee bricht.

Andy lässt uns beim Herannahen an die Gletscherzunge schätzen, wie hoch die sichtbare Abbruchkante ist. Mit geschätzten 4-5 Metern liegen wir weit daneben - in Wirklichkeit sind es über 30 Meter! Es fällt schwer, dieses Naturwunder im rechten Maßstab einzuschätzen. Auch die Entfernung auf dem See ist um ein vielfaches Größer, als es vom Kajak aus scheint.

Wenn hier große Eisbrocken in den See stürzen kann dies 5 Meter hohe Wellen verursachen, die schnell mal 50-70 Meter der Uferböschung überschwemmen. Aber laut Andys Aussage ist dies nicht weiter gefährlich wenn man im Kanu sitzt, sondern ein großer Spaß! Heute warten wir jedoch vergeblich auf spektakuläre Eisabbrüche. Nur die vielen Eisberge, die vor dem Gletscher im See schwimmen, zeugen davon, dass vor kurzem einige Abgänge zu verzeichnen waren.

Homepage: Icetroll Gletschertouren
Homepage: Jostedal-Nationalpark

Abendstimmung am Fjord

Blue Fjord

Blaue Stunde am Fjord.
Die Dämmerung spiegelt sich im Wasser.
Ein paar Wellen zeichnen Muster.
Die Berge legen sich schlafen.
Stille…

Fotostrecke: Blue Fjord

Nachmittagsausflug nach Sogndal

Sogndal

Heute kommt die Sonne etwas durch und so fahren wir spontan auf die andere Seite des Sognefjords nach Sogndal, um uns ein wenig umzuschauen. Das Städtchen ist nett gelegen auf zwei Seiten eines kleinen Nebenjords mit einer kleinen City, Hafen und Häusern am Hang. Eine markante Brücke überspannt den Fjordausläufer und ist zugleich Verkehrsknotenpunkt nach Norden, Westen und Südosten. Der Weg von Leardal nach Sogndal führt durch einen langen Tunnel direkt auf eine Fähre, die alle 30 Minuten verkehrt, und dann gleich wieder durch einen langen Tunnel.
Nach einer kurzen Fotorunde trinken wir einen Kaffee und kehren dann wieder heim, da morgen frühes Aufstehen für unsere bevorstehende Gletschertour angesagt ist…
Auf dem Rückweg noch ein kurzer Abstecher zur Stabkirche nach Kaupanger, die jedoch nicht so spektakulär ist, wie die in Borgund.

Fotostrecke: Ausflug nach Sogndal
Homepage: Stadt Sogndal

Stabkirche Borgund

Stabkirche Borgund

Etwa 20 Autominuten von Laerdal entfernt liegt die Stabkirche Borgund. Sie zählt zu den am besten erhaltensten Exemplaren in Norwegen. Von einstmals über 1000 Stabkirchen sind heute nur noch 60 erhalten. Die Stabkirche in Borgund wurde vor ca. 800 Jahren erbaut und besticht durch ihre reich verzierte Form.

Fotostrecke: Stabkirche Borgund
Fotostrecke: Borgund Museum
Wikipedia Info: Stabkirche

Besuch im Wildlachs-Center

Wildlachs

In Leardal ist das Norwegische Wildlachs-Center beheimatet und so machen wir am Sonntag bei Regenwetter einen Besuch. Die Ausstellung entpuppt sich als wesentlich interessanter, als wir zunächst vermutet hatten - ist der Lachs doch ein höchst ungewöhnlicher Fisch, über den es allerhand zu erfahren gibt.
Von etwa 7000 im Bergfluss abgelaichten Lachseiern kehren nach einem mehrjährigen Zyklus des Aufwachsens im Fluss und anschließend im Meer nur ca. 4 ausgewachsene Wildlachse in ihren Ursprungsfluss zurück, von denen dann nur 2 ablaichen und so den Fortbestand ihrer Art sichern. Ein sehenswerter Film zeigt das komplette Lachsleben aus der Fisch-Perspektive.
Anschließend geht es in der Museums-Cafeteria zum Sonntags-Buffet! Dort können wir uns mit Lachs und anderen Köstlichkeiten richtig satt essen - zum halben Preis einer norwegischen Pizza (die umgerechnet sonst etwa 30 EUR kostet.)…

Fotostrecke: Besuch im Wildlachs-Center
Homepage: Wildlachs-Center
Wikipedia Info: Lachse

Über den alten Snøvegen nach Laerdal

Aurland

Von Flåm geht es nun weiter nach Leardal. Wir haben die Wahl zwischen dem längsten Straßentunnel der Welt - 24,5 km durch den Berg direkt nach Laerdal - oder dem alten Snøvegen (Schneeweg), der uns in engen Serpentinen auf über 1800m über das Fjell auf die andere Seite führt. Wir entscheiden uns für die Route über den Berg, da die Aussicht vielversprechender scheint. Und in der Tat gibt es oberhalb von Aurland eine besondere Aussichtsplattform, die sich waagerecht über den Abgrund spannt. Von dort gibt es einen guten Ausblick auf den Ort und den Aurlandsfjord.

Fotostrecke: Aussicht zum Aurlandsfjord
Homepage: Aurland
Wikipedia Info: Snøvegen
Wikipedia Info: Lærdalstunnel

Wanderung von Myrdal nach Flåm

Myrdal

Nach unserer Berg-Fahrt mit der Flåmsbahn wollen wir den Rückweg zu Fuß ins Tal wandern. Zahlreiche Fotomotive erwarten uns am Wegesrand (siehe umfangreiche Diashow dieses Beitrags).
Zunächst geht es über die alte Versorgungsstraße «Rallarvegen» über endlose Serpentinen an einem Wasserfall talwärts. Dort überholen uns zahlreiche Fahradfahrer, die sich für den Trip an der Bergstation Mountain-Bikes ausgeliehen haben.
Dass 21km Fußmarsch ohne ausreichend Proviant und Einkehrmöglichkeiten unterwegs doch sehr lang werden können, merken wir gegen Ende des Weges immer deutlicher. Nach 6 Stunden Wanderung an der 17km-Marke machen wir vorzeitig schlapp und fahren die letzten 2 Stationen weiter mit der Flåmsbahn direkt zum Hafenimbiss…

Fotostrecke: Wanderung Myrdal-Flåm
Wikipedia Info: Rallarvegen

Mit der Flåmsbahn in die Berge

Flåmsbahn

Unser Leardal-Etappe endet am Abend vorzeitig in dem kleinen Nest Flåm direkt an der Fjordmündung. Da Flåm ohnehin auf unserem Ausflugsprogramm steht, schauen wir uns nach einer Unterkunft um und bleiben gleich dort. Im Hafen liegt ein größeres Kreuzfahrtschiff und gibt der Szenerie eine gewisse Imposanz. Gleich daneben der kleine Bahnhof der Flåmsbahn sowie einige Hotels und Hütten. Rechts und links steigen die Berge am Fjord steil auf.

Da das Wetter am nächsten Tag mitspielt, nutzen wir den Aufenthalt für eine Fahrt mit der Flåmsbahn nach Myrdal. Die Strecke geht über 20km in die Berge hoch - quasi von 0 auf 866 Höhenmeter durch 20 Tunnel und viele enge Bergkurven, vorbei an unzähligen Wasserfällen und kleinen Gehöften, die am Felsrand zu kleben scheinen. Der imposanteste Tunnel kurz vorm Ziel schwingt sich korkenziehergleich über mehrere Etagen durch den Berg und hat dabei sogar ein Aussichtsfenster im Fels, damit man den Blick ins Tal zwischendurch genießen kann.

Die Flåmsbahn wird als eine der schönsten Eisenbahnstrecken der Welt gelobt - aber das würde wahrscheinlich jeder Tourismusverband behaupten, der eine solche Attraktion zu bieten hat…

Fotostrecke: Fahrt mit der Flåmsbahn
Homepage: Flåm
Homepage: Flåmsbahn
Wikipedia Info: Flåmsbahn

Auf historischen Spuren

Tal bei Stalheim

Die Fahrt nach Laerdal führt tiefer in die Fjord-Region Westnorwegens. Hier werden die Täler spürbar enger, die Bergsäume dafür höher und die Fjorde länger. Nachdem wir die Gegend des Hardanger-Fjordes bereits hinter uns gelassen haben geht es durch immer längere Straßentunnel Richtung Sognefjord.
Bevor die Tunnel durch die Berge getrieben wurden gab es nur alte Paßstraßen, die früher zu den wichtigsten Verbindungen der Postrouten zwischen Bergen und Oslo gehörten. Eine historische Straße führt durch das Tal zwischen Stalheim und Gudvangen am Nærøyfjord. Bereits der Deutsche Kaiser Wilhelm II. soll hier regelmäßig seinen Urlaub in einem der historischen Holzhotels verbracht haben.

Wikipedia Info: Stalheim
Wikipedia Info: Gudvangen

Zwillingswasserfall Låtefoss

Låtefoss Wasserfall

Kurz vor Odda liegt der Låtefoss Wasserfall - genauer gesagt, der Zwillingswasserfall, denn es handelt sich um zwei große Wasserfälle, die sich nebeneinander tosend die Felsen hinunterstürzen. Vor unserer Weiterfahrt statten wir diesem imposanten Schauspiel noch einen Besuch ab. Neben den Klippen gibt es sogar einen schmalen Pfad, auf dem man den rechten der beiden Wasserfälle bis kurz unterhalb der Mündung besteigen kann.