Marcels Travelog

Gleich gegenüber von unserem Hotel liegt der Yachthafen neben dem modernen Fußballstation von Molde. An der Ufer-Promenade führt ein Weg entlang bis zum nahe gelegenen Rica Seilet Hotel, das mit seiner eindrucksvollen modernen Glasfassade in Form eines gigantisches Segels die Skyline von Molde dominiert.
Die inzwischen zum Vorschein gekommene Nachmittagssonne lässt die Glasfassade funkeln und hinter den fortziehenden Nebelschwaden taucht langsam das Bergpanorama auf der anderen Seite des Fjords auf.

Fotostrecke: Molde Uferpromenade

Im Morgennebel brechen wir auf von Ålesund in Richtung Molde. Nach etwa 1 Stunde Autofahrt erreichen wir Vestnes, von wo aus die Fähre über den Molde-Fjord startet. Die Wartezeit bis zur Fähre verkürzen wir uns mit einigen Podcasts aus dem Zukunftskanal von “Das Abenteuer Leben“, bei dem wir in letzter Zeit etwas auf den Geschmack gekommen sind.
In Molde angekommen beziehen wir zunächst unser Hotel direkt am Wasser, wo wir unseren Hochzeitstag verbringen werden und buchen für Abends einen Tisch im beliebten Hotelrestaurant. Nach kurzem Aufenthalt reißt draußen doch noch der Himmel auf und ab gehts zur Fotosession ans Wasser, denn von Molde aus soll es ein unvergleichliches Panorama der umliegenden Gipfel Romsdals zu sehen geben.

Die kleine Insel Ona, die östlich von Molde draußen vor der Hustadvikka Bucht im Atlantik liegt, machte in den Touristen-Prospekten einen verlockenden Eindruck. Auf dem winzigen Eiland mit einem knallroten Leuchtturm gibt es luxuriös ausgestattete Appartements in den bunten Holzhäusern zu mieten - genau das Richtige für eine Überraschung zum 3. Hochzeitstag. Mit der Fähre ist die Insel in mehreren Etappen von Molde nach Aukra und dann von Småge über Orten, Finnøya und Sandøy 2-3x täglich zu erreichen.
Nachdem ich mir bereits ausgemalt hatte, wie romantisch ein Tag draußen im Meer auf einer winzigen Insel sein könnte, und mich über das verfügbare Appartement bei der telefonischen Buchung freue, stellt sich bei letzten Nachfragen heraus, dass es keinen Restaurant-Betrieb gibt und die Insel auch sonst nach Saisonende ziemlich ausgestorben ist… Da tröstet auch keine exquisite Lage - Selbstverpflegung im Niemandsland zum Luxuspreis ist leider nicht das, was wir uns für diesen besonderen Tag vorgestellt hatten - schade!
Dennoch ein heißer Tipp, falls wir während der Sommersaison noch einmal hierher zurückkehren sollten.

Homepage: Ona Havstuer

Auf den Inseln draußen in der Bucht vor Ålesund kommt zum ersten Mal wieder richtig maritimes Feeling auf… Ein krasser Wechsel zu den Bergpanoramen der vergangenen Wochen.
An einem der klarsten Sonnentage seit langem genießen wir einige entspannte Stunden an den Stränden und Promenaden der Inseln und hören dem Rauschen der Wellen zu.

Fotostrecke: Ausflug am Meer

Als wir bei unserer Planung für Ålesund beschlossen, ein wenig die kleinen Inseln vor der Küste zu erkunden, ahnten wir noch nicht, dass wir dies mit unserem eigenen Auto statt mit einem Boot tun würden.
Morgens am Hafen kam ich ins Gespräch mit einem älteren Herrn, der fließend Deutsch sprach und mir einiges über die Umgebung erzählte. Unter anderem, dass alle Inseln rund um die Bucht von Ålesund mit Unterwassertunneln verbunden seien.
Hier fiel mir der Mauttunnel kurz vor der City wieder ein und so machen wir uns Nachmittags auf den Weg, um die Unterwassertour auszuprobieren.

Durch insgesamt 3 Tunnel und über eine große Brücke fahren wir in mehreren Etappen bis zur letzten kleinen Insel weit draußen in der Bucht. Die Tunnel sehen unspektakulär aus, sind teilweise einfach in den rohen Fels gehauen, ohne durchgängige Betonverschalung. Anhand der teils sehr steilen Neigungen innen kann man jedoch erahnen, wie tief es hinunter geht, um unter der Meeresbucht hindurchzufahren.

Wikipedia Info: Verkehrstunnel in Norwegen

Bei einem Stadtrundgang durch Ålesund gibt es einiges zu entdecken. Auf dem Bild ist ein “Kunstwerk” am Zaun eines Straßencafés zu sehen. Aber auch der Hafen, die City, der alte Kanal und der Stadtberg bieten schöne Motive zum verweilen.

Fotostrecke: Stadtrundgang in Ålesund

Ålesund bietet ein fast komplett im Jugendstil gehaltenes Stadtbild. Es ist interessant, die unterschiedlichen Fassaden der Häuser und die reiche Ornamentik zu betrachten. Nachdem die Stadt 1904 - ehemals aus einfachen Holzhäusern bestehend - komplett abgebrannt war, begann man unmittelbar darauf mit Unterstützung des deutschen Kaiser Wilhelm, die Stadt wieder aufzubauen. Daher spiegelt sich durchgängig der Stil einer Epoche hier wieder.

Fotostrecke: Jugendstil-Fassaden in Ålesund
Homepage: Art Nouveau Worldwide
Wikipedia Info: Jugendstil

Ålesund macht einen netten Eindruck. Das mag zum einen am homogenen Stadtbild liegen - die Stadt war vor 100 Jahren komplett abgebrannt und wurde dann einheitlich im damals angesagten Jugendstil neu aufgebaut. Irgendwie verströmt Ålesund allerdings auch ein entspanntes Flair und es macht Spaß, am Wochenende durch die Stadt zu flanieren. Vom Gipfel des Stadtpark-Hügels «Aksla» hat man einen guten Überblick. Am Hafen macht das Hurtigruten-Schiff halt, das die gesamte Westküste Norwegens bis jenseits des Nordkaps hochfährt.
Vor der Bucht liegen mehrere kleinere bis größere Inseln, die allesamt per Unterwassertunnel verbunden und so direkt mit dem Auto erreichbar sind.

Homepage: Stadt Ålesund
Wikipedia Info: Ålesund

Nach längerer Zeit in der schroffen Bergwelt bietet Ålesund in mehrfacher Hinsicht einen starken Kontrast zu den letzten Wochen: Stadt gegen Bergdörfer, Jugendstil-Villen gegen Holzhäuser, Atlantikküste zu Fjordtälern, pulsierendes Stadtleben gegen Einsamkeit auf dem Fjell, luxuriöse Hotel-Loft gegen Camping-Hütten…
Unser Hotel liegt am Altstadt-Kanal hinter dem Hafen und vom Zimmer aus haben wir einen schönen Blick aufs Wasser und das interessante Treiben der Boote im Yachthafen.

Homepage: Hotel Brosundet Gjestehus

Nachdem wir vom Trollstigen 800 Höhenmeter hinabgefahren sind, ändert die Landschaft hinter Andalsnes langsam ihr Gesicht. Die hohen Berge und steilen Felsschluchten der Fjorde treten als Kulisse in den Hintergrund und eine sanfte Hügellandschaft tut sich auf. Die Fjorde werden breiter und immer deutlicher öffnet sich die Küstenlinie zum offenen Meer.