Wandern im Rondane Nationalpark

Rondane Nationalpark

Wir haben Glück und erwischen einen sonnigen Herbsttag für unseren letzten größeren Ausflug in Skandinavien. Auf dem Weg südwärts zurück nach Oslo kommen wir am Rondane Nationalpark entlang, der bereits 1962 als erster Nationalpark in Norwegen eingerichtet wurde. Zielstrebig steuern wir die Bergsiedlung «Mysuseter» an, von der es eine ca. 2,5 stündige Tour zur «Rondvassbu» Hütte gibt. Genau das Richtige für eine Halbtages-Wanderung.

Der Rondane-Park entpuppt sich als eines der Highlights unserer gesamten Reise! Die Landschaft hat hier auf knapp über 1000m Höhe bereits ihr Herbstkleid angelegt und strahlt in einer unglaublichen Farbenpracht. Dazu ein leuchtend blauer Himmel, der die rot-gelb-orange-violett-grünen Kontraste des Fjells noch verstärkt.

Unser Weg zieht sich durch die Hochebene bis zum Fuß der zahlreichen 2000er-Gipfel. Entlang eines Flusslaufs gibt es eindrucksvolle Flechten, Moose, Steine und Gräser zu entdecken. Zahlreiche kleine Trampelpfade durchziehen die bunte Landschaft und laden ein zu immer neuen Entdeckungstouren durch das Gelände. Die Dramatik der Landschaftskulisse steigert sich, je näher die Berggipfel rücken. Inmitten des Tals liegt die kleine Siedlung «Rondvassbu» mit bewirtschafteten Wanderhütten an einem glasklaren Bergsee, der wie ein Spiegel das optische Echo der Umgebung noch einmal wiedergibt.
Gestärkt mit einem frischen Kaffee geht es nach einigen Stunden Fotosafari in der goldenen Nachmittagssonne wieder zurück zum Ausgangpunkt, den wir kurz vor Sonnenuntergang erreichen.
Nach einem erlebnisreichen Tag suchen wir uns eine Unterkunft in Otta am Fuße des Nationalparks.

Fotostrecke: Rondane Nationalpark
Homepage: Visit Rondane
Wikipedia Info: Rondane Nationalpark

Rückweg entlang des Dovrefjell

Dovrefjell

Die vorletzte Etappe ist angebrochen. Von Oppdal geht es nun südwärts auf der E6 Richtung Oslo, wo am Sonntag unsere Fähre zurück nach Deutschland auf uns wartet.
Kurz unterhalb von Oppdal passieren wir das Dovrefjell, wo die letzte wilde Herde von Moschusochsen in Norwegen lebt. Allerdings machen wir nur einen kurzen Stopp am Wegesrand, da wir uns für heute eine Trekkingtour in den Rondane-Nationalpark vorgenommen haben, der noch um einiges spektakulärer sein soll.

Fotostrecke: Am Dovrefjell
Website: Moschusochsen im Dovrefjell (Naturfotografie Jürgen Schiersmann)
Wikipedia Info: Dovrefjell-Sunndalsfjella-Nationalpark

Am Ufer des Rauøra-Sees

Oppdal: Rauøra See

Oppdal bietet zahlreiche Ausflugsziele in der näheren Umgebung. Wir entscheiden uns für den Rauøra-See. Vorbei an Skipisten geht es oberhalb des Campingplatzes auf einer Mautstraße in die Berge. Nach kurzer Zeit kommen wir ans See-Ufer, das wir noch eine Weile mit dem Auto umrunden, bis wir an eine nette Stelle etwa an der Mitte des Sees gelangen. Von dort geht es zu Fuß weiter. Vorbei an urigen Blockhütten und Kuhweiden geht es hinunter zum Strand. Im Sommer verkehrt dort ein Ausflugsboot. Jetzt zum Herbstbeginn wirkt alles etwas ausgestorben, aber das stört uns nicht weiter - im Gegenteil ;-)

Fotostrecke: Ausflug am Rauøra-See
Homepage: Stadt Oppdal

Panoramablick von der Terrasse bei Oppdal

Oppdal Bergpanorama

Die letzten Etappen vor der Heimreise sind angebrochen. Von der Stimmung her sind wir noch gar nicht auf Rückkehr eingestellt. Jetzt nachdem wir einen schönen Überblick in 5 Wochen Westnorwegen gewonnen haben, könnten wir gut noch mal 4 Wochen dranhängen, um ein wenig zu genießen und auszuspannen. So versuchen wir wenigstens, die letzten Tage noch auszukosten.
Auf der Fahrt zurück Richtung Oslo wollten wir eigentlich schnell vorankommen, um noch Zeitreserve für die Nationalparks am Weg zu haben. Durch unseren Umweg über die Atlantikstraße schaffen wir unserer Tagesziel Dombas nicht mehr vor Sonnenuntergang und machen stattdessen bei Oppdal halt. Am erstbesten Campingplatz finden wir eine riesige Hütte, mit phantastischer Aussicht. Hier überlegen wir nicht lange und buchen gleich 2 Nächte. Zumal die Umgebung von Oppdal auch sehr vielversprechend aussieht (1000 Camper vor der Hütte können schließlich nicht irren!).

Fotostrecke: Luxushütte bei Oppdal

Auf der Schwimmbrücke über den Fjord

Fjordbrücke am Bergsøysund

Auf der Landesstraße 70 queren wir mehrmals den Tingvollfjord und die Buchten nordöstlich von Molde. Hier haben sich die Straßenbau-Ingenieure zahlreiche spektakuläre Bauten einfallen lassen, unter anderem den “Krifast” am Bergsøysund, bestehend aus einem 5 km langen Tunnel unter dem Fjord und zwei aufwändigen Brücken, eine davon freischwimmend als Pontonbrücke.

Homepage: Krifast Festlandverbindung
Wikipedia Info: Krifast

Wendepunkt in Kristiansund

Brücke in Kristiansund

Da sich unsere Reisezeit langsam aber sicher dem Ende zuneigt, wählen wir Kristiansund als nördlichen Wendepunkt unserer Route. Von der Küstenstraße an der Hustadvikka kommend überqueren wir die Bucht vor der rund 20.000 Einwohner zählenden Stadt mit der Fähre und können unseren Weg dann von dort auf der Landesstraße 70 entlang des Tingvollfjords in Richtung E6 weiter fortsetzen.
Die Stadt selbst liegt auf 3 Inseln, die mit Brücken untereinander verbunden sind. Dazwischen liegt der Hafen, eingerahmt von einem bunten Panorama aus farbigen Holzhäusern.
Wir nutzen den Zwischenstopp für einen kurzen Einkauf und machen uns dann auf den Rückweg südwärts ins Landesinnere…

Fotostrecke: Kristiansund
Homepage: Stadt Kristiansund
Wikipedia Info: Kristiansund

Video: Flug über die Atlantikstraße

Mit dem Hubschrauber entlang der Atlantikstraße.
Ein Online-Video von NettStudio AS.
Nachtrag: Video Autofahrt über die Atlantikstraße

Nordwärts auf der Atlantikstraße

Atlantikstraße

Laut Auskunft der Tourist-Broschüre gehört die Atlantikstraße zu den absoluten Sehenswürdigkeiten an der Küste und wurde sogar zum “Bauwerk des Jahrhunderts” gekürt.
Das wollen wir uns natürlich nicht entgehen lassen und so machen wir uns von Molde auf den Weg nach Norden, um auf einem letzten Schlenker vor der Rückfahrt die Atlantikstraße einmal selbst zu befahren.
Bei starken Regen und noch mehr Windstärken geht es an der Hustadvikka Küste entlang. Einige Versuche, die sehr schöne Gegend dort etwas näher zu erkunden scheitern meist nach wenigen Minuten schon an den heute sehr extremen und schnell wechselnden Wetterbedingungen.
Nachmittags erreichen wir dann die Große Brücke der Atlantikstraße. Die Straße über die vielen kleinen Inseln und Felsen in der Bucht ist wirklich etwas besonderes. Etwas weiter abgelegen hat der bekannte norwegische Abenteurer Ragnar Thorseth ein beliebtes Seminarhotel aus einem 300 Jahre alten Fischerdorf errichtet.

Fotostrecke: Atlantikstraße im Regen
Homepage: Atlanterhavsveien
Wikipedia Info: Atlantikstraße

Licht- und Schattenspiel zwischen den Wolken

Wolken über dem Moldefjord

Auf dem Varden bietet sich in der tiefstehenden Nachmittagssonne ein abwechslungsreiches Licht- und Schattenspiel der Wolken und Berggipfel. Tief über dem Fjord steigen Wolkenschleier und Nebelschwaden auf. Hinter den Berggipfeln ziehen Schäfchenwolken vor dem strahlend blauen Himmel vorüber. Nach der grandiosen Aussicht über den Fjord bieten die Lichtverhältnisse den krönenden Abschluss.

Fotostrecke: Licht und Wolken

Phantastische Aussicht über die Romsdal-Gipfel

Bergpanorama über dem Moldefjord

Nachdem das Wetter am Nachmittag plötzlich aufklart nutzen wir die einmalige Chance, das Bergpanorama des Moldefjords von oben zu betrachten. Oberhalb von Molde geht es auf den «Varden». Von dort aus gibt es eine phantastische Aussicht auf die insgesamt 28 Gipfel von «Møre og Romsdal». Die Wolken verziehen sich für einen grandiosen Ausblick. Unten am Fjord liegt die Stadt Molde in der Nachmittagssonne und man kann sogar das Hurtigruten-Schiff im Hafen anlegen sehen. Dahinter der Moldefjord mit seinen Inseln. Auf der anderen Seite das Gipfel-Panorama… unbeschreiblich!

Fotostrecke: Bergpanorama am Moldefjord